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Was ist Glycerin und wofür wird es verwendet?

Wer einen Blick auf die Zutatenliste von Hautcremes oder Lebensmitteln wirft, stolpert möglicherweise bei beidem über das Wort Glycerin. Es handelt sich dabei um einen Zuckeralkohol, der aus Pflanzen gewonnen werden kann. Da er verschiedene positive Eigenschaften für Produkte unterschiedlicher Sparten hat und günstig ist, kommt er häufig zum Einsatz. Er ist beispielsweise unerlässlich für alle, die ihr Liquid selbst mischen wollen. Dieser Beitrag erklärt, welche Wirkungen Glycerin hat und wofür es genutzt wird.

Herkunft und Verwendung in Lebens- sowie Genussmitteln

Glycerin kommt in fettreichen Ölen wie Sonnenblumenöl vor und wurde 1779 entdeckt. Im Laufe der Zeit wurden andere Herstellungsmethoden auf Basis von Zucker und Erdöl entwickelt. Auf letztere Variante entfielen um die Jahrtausendwende ein Viertel der produzierten Mengen, was umweltbewusste Menschen kritisch sehen dürften.

Glycerin ist zur Verwendung in Lebensmitteln zugelassen und wird unter der Bezeichnung E 422 in den Zutatenlisten aufgeführt. Da es wasserbindende Eigenschaften hat, verhindert es, dass die Produkte austrocknen. Aus diesem Grund ist es oft in Kaugummis oder Datteln zu finden. Wer sein Liquid selbst mischen will, um einen eigenen Geschmack zu kreieren oder das Lieblingsaroma nachzubilden, kommt um den Zusatz von Glycerin ebenfalls nicht herum.

Weitere Anwendungszwecke

Der Zuckeralkohol kommt überall dort zum Einsatz, wo Feuchtigkeitsverlust verhindert werden soll. Im Haushalt hält er zum Beispiel Schnittblumen und Weihnachtsbäume länger frisch, weil er dafür sorgt, dass die Nadeln erst nach langer Zeit abfallen. In Kosmetika wird Glycerin wegen seiner wasserbindenden Eigenschaften geschätzt. Es darf allerdings nicht ohne weitere feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe verwendet werden, weil es der Haut sonst Wasser entziehen würde.

In Tabak und Zigaretten wird Glycerin ebenfalls zugesetzt, um zu verhindern, dass sie austrocknen. Die Industrie nutzt Glycerin als Frostschutzmittel, Weichmacher und Schmierstoff. Darüber hinaus wird es in der chemischen Industrie für die Herstellung vieler Produkte wie Zahnpasta, Mikrochips und Kunststoffen benötigt. Es dient dabei als Reaktant. Auch für Sprengstoff wird die Substanz benötigt, da sie in Kombination mit Schwefel- und Salpetersäure die Grundlage für Dynamit bildet.

Nicht nur Menschen greifen auf Glycerin zurück, um das Einfrieren von Flüssigkeiten zu verhindern. Hornissen und arktische Laufkäfer haben den Zuckeralkohol von Natur aus im Blut, wodurch sie Temperaturen von -17 beziehungsweise -83 Grad Celsius ohne Schäden überstehen.

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